Natur de Buur Recklinghausen.

Im Kreis Recklinghausen findet sich eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft wieder. Sie wird durch eine bunte Mischung an Äckern und Grünlandflächen durchsetzt von Hecken, Feldgehölzen und Wäldern geprägt. Ein charakteristischer Strukturreichtum ist durch eine jahrhundertelange land- und forstwirtschaftliche Nutzung entstanden. Viele Lebensräume für Tiere und Pflanzen haben sich dadurch entwickelt und sind für den langfristigen Erhalt mit einer vielfältigen landwirtschaftlichen Nutzung verbunden. Der Projektname „Natur de Buur “ knüpft daran an und hebt die Bedeutung von bäuerlicher Nutzung für die Biodiversität in der Kulturlandschaft hervor.
Um diese Vielfalt zu bewahren, setzt das Projekt Maßnahmen zur Erhöhung des Strukturreichtums und Aufwertung des Offenlandes um. Typische Offenlandarten wie der Steinkauz, Feldlerche, Wachtel, Kiebitz, Rohrweihe oder das Rebhuhn sollen in ihrem Vorkommen gefördert werden.
„Die extensive Nutzung von Teilbereichen in der überwiegend durch klassischen Ackerbau geprägte Kulturlandschaft ist einer von vielen Bausteinen. Dabei kommt der Umsetzung wirksamer und praxisnah ausgestalteter Maßnahmen durch eigens entwickelte Förderinstrumente sowie durch Agrarumwelt- und Vertragsnaturschutzprogrammen eine besondere Bedeutung zu“, weiß Projektleiter Hendrik Specht von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft in Münster. Im Rahmen des Projektes Natur de Buur vermittelt die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft, berät die teilnehmenden Landwirte und Grundstücksbesitzer und hilft bei der Umsetzung der vielfältigen Maßnahmen.

Die Stiftung der Sparkasse Vest aus Recklinghausen ist einer der wichtigsten Förderer des Projektes. Ebenso beteiligen sich die Kreisjägerschaft Hubertus Recklinghausen e.V. und der Landwirtschaftliche Kreisverband Recklinghausen e.V.

Beiratstreffen Natur de Buur Recklinghausen: Hendrik Specht (Stiftung westf. Kulturlandschaft), Regina Böckenhoff (Vorsitzende WLV Recklinghausen), Johannes Bayer (LWK NRW), Johannes Lordieck (umsetzender Landwirt), Ulrich Carow (2. Vorsitzender der Sparkassenumweltstiftung), Jens Rexforth (Geschäftsführer WLV Recklinghausen), Dirk van Buur (Vorsitzender der Sparkassenumweltstiftung), Petra Bauernfeind-Beckmann (Vorsitzende der Kreisjägerschaft RE)

Fotograf: Wolfgang König (ehem. Geschäftsführer WLV Recklinghausen)

Mitmachen.

Wer:

Teilnehmen können alle Landwirtinnen und Landwirte sowie Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer aus dem Projektgebiet.

Was:

Umsetzung von Biodiversitätsmaßnahmen auf landwirtschaftlichen Flächen.

Wann:

ab 2024

Wie:

Melden Sie sich bei den untenstehenden Ansprechpartnern der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft!

Maßnahmen

 

Strukturbrücken

Strukturbrücken bringen Artenvielfalt in Wintergetreideschläge. Das Prinzip ist einfach: Bestehende Ackerschläge werden durch Blühstreifen und Blühflächen aufgelockert und strukturiert.

Die Blühstreifen werden zum Zeitpunkt der Wintergetreide-Aussaat angelegt. Während das Getreide geerntet wird, bleibt die Blühfläche bis zur Aussaat der nächsten Hauptkultur stehen. Folgt als Folgekultur eine Sommerung, verbleibt der Blühstreifen solange innerhalb der üblicherweise angelegten Zwischenfrucht bis die Aussaat der Sommerung erfolgt. Die eigens für dieses Projekt entwickelte Blühmischung aus regionalen Kräutern erhöht somit die Biodiversität und stellt den Offenlandarten ganzjährig Deckung und Nahrung bereit. Die Bewirtschaftung der Ackerfläche wird bei diesem Verfahren so wenig wie möglich behindert und ein Sicherheitsabstand zu störenden Strukturen wie Straßen, Bäumen und Freileitungen bewahrt. Je breiter die Strukturbrücken angelegt werden, desto geringer ist der Prädationsdruck auf die Offenlandarten.

Als großer Vorteil der Maßnahme gilt die einfache Handhabung für den Landwirt. Dieser kann die Strukturbrücke im ELAN als „Blüh- und Bejagungsschneise“ angeben und braucht keine Flächen auszuzeichnen. Die Gesamtfläche darf bis zu 20% des Ackerschlages betragen. Oftmals bieten sich u.a. Ausläufer zur Etablierung der Blühstreifen an, wodurch die Bewirtschaftung des Gesamtschlages begünstigt wird. Die Vorgewende werden nicht mit ausgedrillt, um die Blühflächen sauber “umfahren” zu können. Somit wird die Bewirtschaftung nur geringfügig beeinträchtigt.

Die Umsetzung dieser Maßnahme ist nach derzeitigen Fördervorgaben auf maximale Praktikabilität bei gleichzeitig höchster ökologischer Wirksamkeit ausgelegt und soll als Vorbild für kooperative Naturschutzmaßnahmen dienen.

Vertragsnaturschutz.

Zusätzlich zu den projekteigenen Maßnahmen können ökologisch hochwertige Maßnahmen aus dem Bereich des Vertragsnaturschutzes geplant werden. Vorrangig können hierbei Kombinationsmaßnahmen aus Brache, Blühstreifen oder extensivem Getreideanbau angeregt werden.

 

Wild Bee Bank.

Um auf die besonderen Flächenbewirtschaftungen in Münster einzugehen, gibt es eine angepasste Maßnahme für den Bereich der Sonderkulturen zur Erhöhung der ökologischen Wertigkeit von Spargel- oder Erdbeerflächen.

Die Maßnahme „Wild Bee Bank“ beinhaltet einen Erdwall in Höhe von ca. 50 cm, welcher auf beiden Seiten von einem mehrjährigen Blühstreifen begleitet wird. Dies stellt eine effektive Förderung von Wildbienen und Laufkäfern im Jahresverlauf dar und bietet Schutz und Rückzugsraum für viele weitere Tierarten.

Schaufläche für Naturschutzmaßnahmen

Die Schaufläche bietet Landwirtinnen und Landwirten sowie Interessierten die Möglichkeit, Naturschutzmaßnahmen direkt vor Ort zu erleben. Hier zeigen wir, wie sich Artenvielfalt und landwirtschaftliche Nutzung erfolgreich verbinden lassen. Von Blühstreifen über Wild Bee Bank bis hin zu extensiv genutzten Grünlandflächen – die Fläche dient als Inspiration und Praxisbeispiel.

Ziel ist es, diese Maßnahmen einfach nachahmbar zu gestalten, um die Biodiversität in der Region gemeinsam zu fördern. 

 

Zielarten

 

Zielarten

 

Die Maßnahmen dieses Projektes sind für verschiedene Zielarten bestimmt.
Lesen Sie mehr zu den Zielarten in der PIN-Datenbank.

 

Ansprechpartner

Hendrik Specht

M.Sc. Landschaftsökologie

Tel.: 0251/ 41 75 187
specht[at]kulturlandschaft.nrw

Projektpartner

Stiftung Westfälische Kulturlandschaft

Hauptgeschäftsstelle

Münster

Schorlemerstraße 11
48143 Münster
Tel.: 0251 / 4175 147
info[at]kulturlandschaft.nrw

Geschäftsstelle Herford

Auf der Helle 16
32052 Herford
Tel.: 05221 / 34204.46

Die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft wurde vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband e.V. gegründet, um gemeinsam mit Naturschutz und Landwirtschaft neue Wege zur Bewahrung und Entwicklung der Kulturlandschaft in Westfalen-Lippe zu gehen.