Mit Gummistiefeln, Regensachen, Mützen und Handschuhen bestens gerüstet trafen sich die Schulkinder am 4. Januar auf dem Hof von Landwirt Kützemeier in Belle (Horn-Bad Meinberg). Dort wurden sie schon von Stiftungsmitarbeiter Michael Stotter empfangen, der den hochmotivierten jungen Helferinnen und Helfern die bevorstehenden Arbeitsschritte erklärte, um mit dieser besonderen Aktion die Lebensräume für Insekten- und Spinnenarten, Amphibien, Reptilien und Vogelarten zu verbessern. Dabei sollten die Maßnahmen von den Schulkindern selbst geschaffen werden, um anhand der errichteten Strukturen die Bedeutung der Lebensräume zu erkennen. Der Landwirt stellte dafür die notwendige Fläche zur Verfügung, auf der die Maßnahmen dauerhaft erhalten bleiben sollen.
Nach einer kurzen Begrüßung auf dem Hof wurde das notwendige Werkzeug (Spaten, Schaufel, Spitzhacke, Pflanzpfähle, Anbindematerial etc.) verteilt und gemeinsam in Richtung Einsatzort marschiert. Am ersten Einsatzort galt es, einen Totholzhaufen anzulegen. Dazu wurde mithilfe abgeschnittener Triebe einer Silber-Weide ein Rahmen an einer Böschungskante geflochten. Anschließend wurden Zweige und Äste als Totholz zusammengetragen und darin aufgeschichtet. Am zweiten Einsatzort wurden Steine aufgelesen und zu einem Lesesteinhaufen an einer Böschung aufgeschichtet. Damit die kleinen Steine dauerhaft zusammengehalten werden, hatte der Landwirt im Voraus bereits große Steine als Mauer etabliert, durch die die kleineren Lesesteine zusammengehalten werden. Anschließend wurden angrenzend entlang eines kleinen Gewässerlaufes 3 Schwarzpappeln (Populus nigra) gepflanzt. Von diesem knorrig und unregelmäßig wachsenden Laubbaum sind in NRW nur noch etwas über 800 Altbäume bekannt. Die Pflanzung von 3 neuen Exemplaren trägt daher zum Arterhalt bei und ermöglichte vielen Kindern, ihren ersten Baum zu pflanzen!
Nach getaner Arbeit waren vor allem die Kinder sichtlich ausgepowert und von den schlammigen Bedingungen gezeichnet. Passend dazu erhielten alle Kinder als Dankeschön für ihren Einsatz die Zeitschrift „Matsch“, mit der sie zufrieden und mit zahlreichen neuen Eindrücken den Rückweg antraten.
Die Aktion fand innerhalb des BOWLING-Projektes (Bauern in OWL. Für Insekten-, Natur- und Gewässerschutz) statt, das im Rahmen der Regionale 2022 von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft und dem Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband umgesetzt wird. Finanziell unterstützt wurde die Aktion von der Stiftung des Landwirtschaftsverlages in Münster.