Nahrung und Wohnraum satt – das freut die Erdhummel. Auf der Fläche von Landwirt Achim Dingerdissen in Lenzinghausen (Kreis Herford) finden sie und viele andere Insekten und Vögel beste Lebensbedingungen. Das ist kein Zufall: Der Landwirt hat gleich zwei Blühflächen eingesät. Auf der einen Fläche hat er mit Fördergeldern der EU Saatgut mit überwiegend Gräsern und wenig Wildblumen ausgesät. Nicht alle sind jedoch regional geprägt. Die Fläche lässt der Landwirt entsprechend der EU-Vorgaben nach der Einsaat fünf Jahre ruhen. Die andere Fläche hat er zweimal gepflügt, und dann heimische Wildblüher oberflächig ausgesät und angewalzt. Dort ranken Kornblumen, gewöhnliche Schafgarbe, Johanniskraut und viele andere heimische Gewächse in einer bunten Pracht in die Höhe und locken Insekten an. Diese wiederum bieten zahlreichen Vögeln Nahrung. Zwischen den beiden Blühflächen hat er die Pflug-Furche unberührt gelassen. Hier finden die Insekten Unterschlupf und die jungen Rebhühner haben Auslauf.
Derartige Biotope zu schaffen sei nicht schwer, versichert der Landwirt und verweist auf das Projekt „BOWLING – Bauern in Ostwestfalen-Lippe. Für Insekten-, Natur- und Gewässerschutz“. Das Projekt bietet Landwirtinnen und Landwirten, Grundbesitzern und jedem Unterstützung an, der sich für Naturschutz interessiert. „Schon mit einfachen Maßnahmen können Hecken gepflegt, Wald und Wegesäume aufgewertet oder Streuobstwiesen reaktiviert und Lebensräume geschaffen werden, die die Kulturlandschaft in OWL ökologisch aufwerten“, so Michael Stotter, der das Projekt betreut.